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04.06.2014

Mut haben für andere

Hannes hat auf seinem Blog 'Jazzlounge' zu einer #mutmachparade aufgerufen und es haben eine große Zahl Blogger unfassbar vielseitige, offene und zu Herzen gehende Artikel verfasst. Alle Artikel befassten sich mit dem Thema aus der Eigensicht. Damit meine ich was Mut für den Einzelnen und sein Leben bedeutet. Ich möchte das Thema von außen anfassen, denn ich habe gerade am eigenen Leib erfahren wie wenig mutig wir für andere sind und dass das eigentlich sehr traurig ist.

Mut von außen? Was meint sie? Ich bin nicht so wortgewandt im Schriftlichen - ich bin mehr der mündliche Typ, aber ich versuche mich trotzdem.

Mut von außen bedeutet für mich: In einer mehr oder minder großen Runde den Mund aufmachen und für jemand anderen Stellung zu beziehen. Mit einer Meinung, die unbequem und nicht mehrheitsgängig ist bzw. die der Mehrheit widerspricht. Dies erfordert viel Mut, denn es ist unbequem und es bringt einem selber nichts außer einem guten Gefühl. Dem anderen für den man einsteht, kann es aber die Welt bedeuten, da jemand seinen Mund öffnet und als Sprachrohr fungiert. Es stärkt den Rücken, das Selbstwertgefühl und sorgt dafür, dass eine verfahrene Situation erträglich und leichter wird.

Ich habe lange darüber nachgedacht warum nur eine Person den Mut hatte aufzustehen und zu sagen, dass die Meinungsführer eine beispiellose Mobbingkampagne führten. Als ich diese Person dazu befragte meinte sie nur lapidar: "Ich bin gar nicht allein mit meiner Meinung über dich - die anderen sind nur zu bequem sich deines Problems anzunehmen. Aber weißt du, so sind sie die Menschen!"

Und je mehr ich darüber nachdenke. Sie hat recht. So sind wir Menschen. Meist zu bequem um mutig zu sein. Nicht nur für uns selbst sondern insbesondere auch für andere.